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Wohnhausanlage Heustadelgasse

Zwischen Gartenstadt und Schrebergarten

Die neue Siedlerbewegung ist ideell zwischen Gartenstadt und Schrebergarten, zwischen Reihenhausanlage und Kleingartenanlage angesiedelt. Die gestaltete Organisation des Reihenhauses steht der Individualität und Dichte des Kleingartenhauses gegenüber. In diesem Spannungsfeld organisiert sich die neue Siedlerbewegung neu. Idee und Typ befinden sich also in einem Dazwischen.
Dem entspricht konsequenterweise die baurechtliche Widmung als „Garten­siedlungsgebiet“, ebenfalls einem Dazwischen zwischen Kleingartenanlage und Bauklasse I.
Städtebauliche und architektonische Aufgabe war es, für den sich neu entwickelnden Siedlungstyp eine neue Typologie zu entwickeln.
Die für dieses Projekt vorgeschlagene Typologie basiert auf einem Prototypus, der aufgrund seiner Eigenschaften eine weitreichende Vielfalt von Haustypen erzeugen kann, die hier noch nicht einmal ausgeschöpft ist und weit über das vorliegende Projekt hinausweist.
Das neue Siedlerhaus ist punktsymmetrisch aufgebaut. Demzufolge sind, abgesehen von der Befensterung, die Ansichtspaare Nord-Süd und Ost-West, nicht spiegelgleich, sondern identisch. Daraus ergibt sich wiederum eine Kuppelbarkeit in alle vier Richtungen. Die Punktsymmetrie erlaubt auch ein einfaches Skalieren, um auf simple und doch reizvolle Weise mehrere Hausgrößen und Wohnungstypen zu generieren. Dabei bleibt sogar die Kuppelbarkeit unterschiedlich großer Häuser möglich.
Das Ergebnis ist die Verbindung von Vielfalt und Einheit in Form der Gestaltung einer neuen Siedlung unter scheinbarer Verwendung nur eines einzigen Haustypus, der sich aber doch unterschiedlich und immer neu zeigt. Die Häuser können als frei stehendes Einzelhaus, als gekuppeltes Haus, als Doppelhaus, als Haus mit zwei Wohneinheiten, als Reihenhaus und, im Falle anderer Widmung, als verdichteter Flachbau in Erscheinung treten. Wie nun die Häuser unterschiedlich verbunden werden können, so kann jedes einzelne Haus ebenfalls in verschiedenen Varianten angeboten werden. Durch die Multiplikation der Möglichkeiten in Kupplung sowie in Einzelausbildung entsteht ein vielfältiges und flexibles Angebot.
Voraussetzung für leistbares Wohnen ist die Erzeugung höchstmöglicher Dichte unter den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Maximierung der Dichte kann über die Ausnützung des maximalen Gebäudevolumens erreicht werden. Zu diesem Zweck wurde auf das komplexe Regelwerk der Bauordnung eine spielerische, aber ebenso komplexe Antwort gesucht, die mit der typologischen Lösung Hand in Hand geht.


Ort

1220 Wien / Lobaugasse

Kontakt

office@pxt.at
www.pxt.at

Bundesland

Wien

Kategorie

Mehrfamilienhaus / Zinshaus

Auftraggeber

BUWOG & ah!

Fertigstellung

2009