von IG Architektur
Buchpräsentation und Diskussion: Klein-Berlin in Groß-Prag
Herzliche Einladung zur Buchpräsentation von Lenka Kerdová:
„Klein-Berlin in Groß-Prag, die Prager Architektur deutschsprachiger Architekten in der Zwischenkriegszeit“ und zur anschließenden Diskussion mit der Historikerin Ines Koeltzsch
am 14. September, 19:00
Woran denken wir, wenn wir über deutsche Architektur und den Einfluss des deutschen Kulturumfelds in Tschechien sprechen? Diese Frage stellte sich Lenka Kerdová zu den zahlreichen Häusern, die zwischen den beiden Weltkriegen in Prag von deutschsprachigen Architekten entworfen wurden. Sie stellte es sich nicht als einen einheitlichen Block vor, im Gegenteil, sie versuchte nach Unterschieden zwischen den Arbeiten deutschsprachiger Architekt:innen in Prag zu suchen, die sich aus deren unterschiedlicher Herkunft, Ausbildung und Ambitionen sowie aus den unterschiedlichen Ansprüchen ihrer Klientel ergaben. Wie unterscheidet sich die deutsche Architektur im Prag der Zwischenkriegszeit von den Gebäuden der tschechischen Mehrheit? Warum wirkt sie konservativer als der tschechische Funktionalismus? Wo ist ihr Platz im Kontext deutscher und mitteleuropäischer Städte?
Lenka Kerdová ist ein aufschlussreiches und spannendes Buch gelungen, das sich mit modernsten Forschungsansätzen freimacht von den nationalen Traumata.
Das Buch wurde 2022 von Arbor Vitae Verlag veröffentlicht.
Programm:
Präsentation des Buches der Autorin
Vorführung des Kurzfilms Messestraße Elf (10 Min.)
Diskussion mit Ines Koeltzsch
Lenka Kerdová ist Künstlerin, Kunsttheoretikerin und Kuratorin. In ihrem freien Werk bewegt sie sich am häufigsten zwischen den Medien Malerei, Film und Fotografie. Sie studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Prag und Kunstgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag. Praktika absolvierte sie bei Ruth Noack (AVU Prag) und Hans Scheirl (Akademie der Bildenden Künste Wien). In 2016 drehte sie den Kurzfilm Messestraße Elf (gezeigt im Filmfestival Jihlava). Im Rahmen ihrer Promotion absolvierte sie mehrere Auslandsaufenthalte. Im Jahr 2020 promovierte sie in Kunstgeschichte und erhielt ein Stipendium am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) in Wien, wo sie seitdem lebt. In 2022 war sie Kuratorin der Ausstellung über Jan Patočka im Tschechischen Zentrum in Wien. Derzeit beschäftigt er sich mit der Postdoc-Forschung und seiner eigenen Arbeit.
Ines Koeltzsch ist freie Historikerin und Übersetzerin in Wien. Sie hat zahlreiche Publikationen zur zentraleuropäisch-tschechoslowakischen und -jüdischen Kultur- und Literaturgeschichte (u. a. Autorin von "Geteilte Kulturen publiziert. Eine Geschichte der tschechisch-jüdisch-deutschen Beziehungen in Prag 1918-1938", 2012; Co-Autorin von "Zwischen Prag und Nikolsburg", 2020). Zur Zeit ist sie Lehrbeauftragte an der Central European University Vienna.
Die Veranstaltung wird auf Deutsch und Englisch stattfinden (Buchpräsentation auf Englisch, die Diskussion mit Ines Koeltzsch wird auf Deutsch stattfinden)
Zeit: 14. September 20123, 19:00
Ort: IG Architektur, Gumpendorfer Straße 63b, 1060 Wien