Leerstand nutzen! Möglichkeiten für die Aktivierung von Leerstand in Wien

Veranstaltungsreihe
Leerstand nutzen! Möglichkeiten für die Aktivierung von Leerstand in Wien

Paneldiskussion 1/ Leerstand im Wohnbau am 23.10.2024, ab 18:00
Paneldiskussion 2/ Leerstand im Erdgeschoß am 08.11.2024 ab 18:00
Paneldiskussion 3/ Leerstand in Gewerbebauten am 27.11.2024, ab 18:00

Ort: WEST. Alte WU, Festsaal, Augasse 2-6, 1090 Wien

Die IG Architektur organisiert in enger Kooperation mit mehreren Partner*innenorganisationen aus Wien die Veranstaltungsreihe „Leerstand nutzen! Möglichkeiten für die Aktivierung von Leerstand in Wien“. Dazu sind im Oktober und November 2024 insgesamt drei Diskussionsveranstaltungen geplant, die die Nutzung von Gebäudeleerstand in Wien breit besprechen und als politisches Thema der Wiener Landtags- und Gemeinderatswahl 2025 platzieren sollen.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe wird die Nutzung von Gebäudeleerstand in Wien in drei unterschiedlichen Leerstandstypologien diskutiert: Wohnbau, Erdgeschoß und Gewerbebauten. Diese Leerstandstypologien sollen in je einer öffentlichen Paneldiskussionen thematisiert und deren Nutzung durch Wohnen, soziale und kulturelle Gruppen sowie Kleingewerbetreibende diskutiert werden. Adressiert wird der Leerstand im Gebäudebestand, aber auch die proaktive Integration leistbarer Kulturräume und Kleingewerberäume im Neubau als strategisches Werkzeug der Stadtentwicklung.

Wohnbau

Die Erfassung und Nutzung leerstehender Wohnungen bzw. aktivierbaren Leerstands für Wohnen in Wien (Paneldiskussion 1) erweitert das Angebot am Wohnungsmarkt und dessen Vielfalt. Dies senkt die Preise der angebotenen Wohnungen und erhöht die Leistbarkeit des Wohnens. Darüber hinaus führt die Nutzung von Wohnungsleerstand auch zu einem geringeren Neubauvolumen und Infrastrukturausbau, was Energie- und Ressourcenaufwand, aber auch den Flächenverbrauch und die Bodenversiegelung verringert. Damit reduzieren sich – ganz im Sinne von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft – die negativen Auswirkungen des Neubaus wie etwa der CO2-Ausstoß oder die Einschränkung der Biodiversität. Die Nutzung bestehender Gebäudesubstanz schafft zudem eine erhöhte soziale Nachhaltigkeit im Wohnungsbestand sowie eine gesteigerte Identifikation mit der gewachsenen Identität eines Orts.

Erdgeschoß und Gewerbebauten

Sowohl leerstehende Erdgeschoßzonen (Paneldiskussion 2) wie auch Gewerbebauten (Paneldiskussion 3) in Wien bieten Potentiale für neue Nutzer*innen. Dabei gilt es, die mannigfaltigen Raumbedarfe unterschiedlicher Kulturschaffender und Vereine und des neuen Handwerks (neue Selbstständige) differenziert in den Blick zu nehmen – Stichwort leistbare Arbeitsplätze, Veranstaltungsräume, Werk- und Probenräume. Themen der Innovation und Umnutzungen wie auch der Exnovation und des ressourcenschonenden Rück- und Umbaus müssen dabei angesichts der Klimakrise mit im Fokus stehen. Wie kann die Nutzung von Leerstand attraktiviert werden – für Nutzer*innen, Betreiber*innen (Vereine oder Unternehmer*innen) und für die Stadtpolitik? Welche Förderungen und Querfinanzierungen sind denkbar, um alltagskulturelle, nicht gewinnorientierte Praktiken (Kulturvereine, Kulturschaffende) zu ermöglichen, aber auch Klein- und Mittelbetriebe? Wie kommt man zu verlässlichen Leerstandszahlen, und welche Anreize zur Vermeidung von Leerstand können geschaffen werden? Welche Zirkelschlüsse zwischen der Aktivierung von Leerständen in den Bereichen Wohnen, Erdgeschoßzone und Gewerbebauten können genützt werden? Inwieweit ermöglichen es stadtentwicklungspolitische Strategien (z.B. Ankerzentrenstrategie), eine demokratische Stadtentwicklung an der Schnittstelle von Kultur, Architektur und Wirtschaft zu fördern?

Um der Forderung nach der Nutzung von Gebäudeleerstand in Wien mehr Nachdruck zu verleihen, kooperiert die IG Architektur mit den folgenden in Wien tätigen Organisationen:

  • Allianz für Substanz
  • Architekturzentrum Wien
  • IG Kultur Wien
  • Kammer der Ziviltechniker*innen für Wien, Niederösterreich und Burgenland, Ausschuss Wohnbau und Leistbarkeit bzw. Ausschuss Nachhaltiges Bauen und Kreislaufwirtschaft
  • ÖGFA (Österreichische Gesellschaft für Architektur)
  • Gesamtverantwortung, Projektorganisation und Koordination: IG Architektur

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Leerstand nutzen!" widmen sich die oben genannten Institutionen in Kooperation mit der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien in drei Paneldiskussionen den Leerstandstypologien Wohnraum, Erdgeschoßzonen und Gewerberäume.

 

Foto: © zur Verfügung gestellt von Georg Scherer / wienschauen.at

 

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