von IG Architektur

Reaktion des Grazer Bürgermeisters auf den Offenen Brief der IG Architektur

Foto von sum+it von Pexels

Antwortbrief
des Bürgermeisters Siegfried Nagl (Stadtregierung Graz)

Graz, 08. September 2020


Sehr geehrte Vorstandsmitglieder der IG Architektur,
sehr geehrte Damen und Herren!

 

Zu allererst bedanke ich mich für Ihr Interesse an den baulichen Entwicklungen in unserer dynamisch wachsenden Stadt und Ihr Engagement für die Architekturschaffenden, sowie ganz allgemein für die Baukultur. Ich möchte jedoch richtigstellen, dass der mir im Artikel vom 3. Juni 2020 in den Mund gelegte Ausdruck gegenüber „(…) Künstlern und jungen Architekten (…)“ falsch zitiert wurde. Ich habe ausdrücklich von „selbsternannten“ und keinesfalls von ausgebildeten ArchitektInnen gesprochen. Selbstverständlich ist mir das breite Aufgabenfeld der ArchitektInnen bekannt. Ich schätze die Leistungen ihrer Berufsgruppe sehr. Auch Ihre jungen KollegInnen, die sich mit besonderem Engagement einbringen, und deren qualitative Arbeit haben meine uneingeschränkte Wertschätzung.

 Als zuständiger Planungsreferent der Stadt Graz bin ich täglich mit den Themen Stadtentwicklung und Baukultur befasst. So wurde beispielsweise auch das Instrument des Wettbewerbswesens innerhalb meiner Tätigkeit forciert. Erst Ende 2018 wurde das „Grazer Modell des Architekturwettbewerbs“ inhaltlich und in Abstimmung mit der Ziviltechnikerkammer und der Wirtschaftskammer aktualisiert. Auch da ist es mir ein Anliegen, dass junge Architektinnen und Architekten mit engagierten Beiträgen zur Qualitätssteigerung unserer gebauten Umwelt beitragen können. Darüber hinaus bin ich stolz, dass es mir 2011 gelungen ist, als wesentliches Qualitätssicherungsinstrument den Fachbeirat für Baukultur zu installieren, der sich bisher bestens bewährt hat.

 Unter diesem Gesichtspunkt ist auch der Leitgedanke meiner Aussagen im ihrerseits erwähnten Zeitungsartikel zu bewerten, der die Einbindung Ihrer professionell und verantwortungsvoll agierenden Berufsgruppe in die weiteren strategischen Planungen, unter anderem zur Vermeidung von Hitzeinseln, darlegt. Es ist mir selbstverständlich bewusst, dass zur Schaffung einer funktionierenden Grünraumausstattung nicht nur die geeignete Wahl des Standorts und des Pflanzentyps, sondern auch eine fachgerechte Pflege erforderlich ist. Damit wird die für unser Stadtklima immer wichtiger werdende ökologische Situation generell verbessert.

 

Ich bedaure, dass mein Artikel falsch interpretiert wurde, aber ich freue mich auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit mit ihrer Berufsgruppe, da uns die Erhaltung und Weiterentwicklung der Lebensqualität in Graz ein zentrales Anliegen darstellt!

 

Herzliche Grüße
Mag. Siegfried Nagl
Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz

 

 Zum offenen Brief der IG Architektur (16.06.2020) ...

 


Zurück